Alle Artikel von Andrea Lammert

Tipps für Hannover

Hannover Einleitung 1250 Z

Hannover

Er ruckelt und zuckelt langsam durch die Kuppel des Rathauses: Der Bogenaufzug in Hannover ist etwas weltweit Einmaliges. Er wurde 1908 schon beim Bau der Kuppel mit eingeplant und zählt heute zu den Besuchermagneten der niedersächsischen Landeshauptstadt. Nach den zwei Minuten Fahrt steht der Besucher in der Kuppel des Rathauses und lässt den Blick schweifen. Direkt vor den Augen liegt der Maschsee, etwas weiter hinten der riesige Stadtwald Eilenriede und rechts die roten Dächer der Altstadt. Hannover hat mehr zu bieten, als sein Ruf vermuten lässt. Da wären etwa die Herrenhäuser Gärten, sie zählen zu den besterhaltenen Schlossgärten Europas, beim Hindurchwandeln ist besonders die künstlerisch gestaltete Grotte von Niki de Saint-Phalle sehenswert, ebenso die große Wasserfontäne, sie ist die höchste Wasserfontäne Europas. Rekordverdächtig ist auch der Stadtwald Eilenriede, er ist die größte, grüne Lunge einer europäischen Metropole. Doch Hannover kann nicht nur grün, bekannt ist es als Musikstadt mit vielen Konzerten, der lebendigen Jazzszene und den jungen Musikern. Aber auch Kleinkunstbühnen und Museen sowie ein wunderschön wieder aufgebauter Altstadtkern sorgen dafür, dass das Wochenende in Hannover eigentlich immer viel zu kurz ist. www.hannover.de

6 POI je 850-1000 Z

Herrenhäuser Gärten

Von oben betrachtet sehen sie aus wie ein kunstvoller Teppich voll mit arabischen Ornamenten: Die Herrenhäuser Gärten sind Hannovers grünes Prunkstück – und das ganz zu Recht. Bereits im 17. Jahrhundert aus Prachtgärten angelegt, bestechen sie heute mit der Vielfalt der kleinen Gärten: Ob Labyrinth oder Rosengarten, ob stämmige Prachtallee oder Buchsbaumpflanzungen im Broderiemuster: Alles wirkt unglaublich ordentlich und ornamentös. Zu den Herrenhäuser Gärten gehört nicht nur der große Park, sondern auch der Berggarten sowie der Georgengarten mit seinem Pavillon. Besonders schön sind die Herrenhäuser Gärten beim Feuerwerkswettbewerb in den Sommermonaten. Herrenhäuser Str. 4, Tel. 0511 168-34000, Großer Garten tgl. 9-20 Uhr (Mai-Aug.), in der Nachsaison kürzer.www.hannover.de,

Stadtbahn 4/5 Herrenhäuser Gärten, etwa 3 Minuten Fußweg bis zum Kassenhäuschen.

Wilhelm-Busch-Museum

Mitten im hübschen Landschaftsgarten von Herrenhausen liegt dieses einzigartige Museum, das sich nicht etwa, wie es der Name vermuten ließe, um das Leben von Wilhelm-Busch kümmert, es zeigt Karikaturen und Comics aus aller Welt. Eine wunderbar bunte Mischung einer ganz besonderen Sparte der Kunst. Sehenswert sind immer wieder die Sonderausstellungen, aber auch die hauseigene Sammlung hat es in sich. Georgengarten 1, Tel. 0511 16 9999 11, Di bis So 11 bis 18 Uhr, www.karikatur-museum.de.

Altstadt

Fachwerkhäuser und enge Kopfsteingassen – Hannovers Altstadt muss einst schön gewesen sein. Doch im Zweiten Weltkrieg wurde es weitgehend zerstört, wie übrigens ein Modell der Stadt im Neuen Rathaus eindrucksvoll zeigt. Die Altstadt lag in Schutt und Asche. Was sich heute zwischen Marktkirche und Leineufer tummelt, ist alles wieder neu aufgebaut. Zu den schönsten Straßen gehört die Kramerstraße, aber auch der Ballhofplatz ist anheimelnd. Wer genau schaut, kann am Brunnen vor dem Leibnizhaus einen goldenen Ring finden und sich beim Drehen etwas wünschen.

Stadtbahn 3/7/ Markthalle/Landtag, von dort etwa 3 Minuten Fußweg bis zur Kramerstraße.

Flohmarkt mit Nanas

Er gehört zu den ältesten Flohmärkten Deutschlands: Immer samstags von 8 bis 16 Uhr wird am Leineufer gefeilscht, was das Zeig hält. Dann versammeln sich Trödler und Privatleute, verkaufen Omas Porzellan, alte Schallplatten oder Schmuck und Comics – für die einen Schund, für die anderen Schätze. Der Flohmarkt zwischen Landtag und Historischen Museum ist einfach ein Hingucker. Und zwischendurch sollten Besucher unbedingt einen Blick auf die bunten, dicken Nana-Skulpturen werfen. Das Kunstwerk von Niki de Saint-Phalle gehört zu den Wahrzeichen der Stadt.

Am Hohen Ufer, samstags 8-16 Uhr, im Winter 9-15 Uhr

Stadtbahn 3/7/ Markthalle/Landtag, von dort etwa 7 Minuten Fußweg

GOP

Die Mutter aller GOP-Varieté-Theater stammt aus Hannover und gehört eindeutig zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt. Auf der gediegenen Georgstraße gelegen, tut sich schon nach dem Betreten der Räume eine andere Welt auf: Zauberer, Seifenblasenkünstler, Akrobaten und Comedians – die Mischung ist kurzweilig, das Publikum sitzt nicht nur sehr nahe an der Bühne und bekommt jeden Windhauch der Jonglage zu spüren, sondern kann während der Vorstellung in aller Ruhe etwas trinken.

Georgstraße 36, Tel. 0511 30186710, variete.de

Alle Stadtbahnen, Haltestelle Kröpcke.

Aspria

Schöner kann man in Hannover nicht entspannen: Den Blick auf den Maschsee gerichtet, das Funkeln der Stadt spiegelt sich in seinem Wasser und der duftende Wald im Rücken: Das Aspria ist die erste Adresse für Wellness in Hannover. Allein 3.700 m²stehen dem Spa zur Verfügung, Hammam, Saunen, Whirlpools oder Massagen gehören dort ebenso zum Angebot wie die einfachen Schwimmbäder. Wer Fitness machen möchte, findet ausreichend Möglichkeiten und zum Schluss gehört ein kleiner Snack auf der Aussichtsterrasse mit Blick auf den Maschsee immer dazu.

Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 83, Tel. 0511 899797-00, Mo-Fr 6-22, Sa/So 8-22 Uhr, www.aspria.com.

Stadtbahn: Linie 1/2/ 8 Döhrener Turm, Fußweg etwa 5 Minuten

Gewusst wann  200 Z

Zauberhaft wird Hannover zum Kleinen Fest im Großen Garten. Dann verwandelt sich der Herrenhäuser Garten in eine Bühne, die Hecken zum Vorhang: Kleinkünstler ziehen durch den Park und entführen die Besucher in andere Welten. Die Karten sind allerdings schon recht früh ausverkauft. www.kleinesfest-hannover.de

Camping:

Arnumer See

Schöner geht Camping in Hannover nicht: Direkt an einem Baggersee stehen, morgens noch eine Runde schwimmen, bevor man sich auf in das Getümmel der Stadt stürzt. Die Versorgungsanlagen sind modern und sauber, die Stellplätze unter schattigen Bäumen wunderbar. Sportliche schaffen es mit dem Rad in die Stadt – entlang der Leineauen, eine unglaublich schöne Strecke auf der man mit etwas Glück auch Störche sehen kann. Ansonsten muss auf den Bus ausgewichen werden. Ein Restaurant sowie Einkaufsmöglichkeiten gibt es ganz in der Nähe. Osterbruchweg 5, Tel. 05101 35 34, www.camping-hannover.de, GPS: 52.30136, 9.7473

Stellplatz: In Hannover selbst gäbe es nur diesen Stellplatz ☹

Stellplatz am Großen Garten

Näher an Hannovers schönem Garten kann man nicht stehen. Im Sommer gibt es den Anblick des Feuerwerkswettbewerbs gratis dazu, jenseits der Jahreszeiten locken die von Grachten durchzogenen Parkanlagen zum Morgenspaziergang. Die Stadt ist fußläufig erreichbar, per Rad allerdings ist es etwas komfortabler. Der Stellplatz ist einfach, ohne Ver-/Entsorgung oder Strom. Am Großen Garten 3, GPS: 52.39038, 9.69042

Essen und Trinken 370

Holländische Kakaostube

Der Klassiker in Hannover: Wunderschön mit Delfter Fliesen gekachelt und vielleicht mit dem besten Kakao der Stadt – die Holländische Kakaostube ist ein Paradies für Schleckermäuler. Der Kuchen und die Konditorware sind hausgemacht und die Atmosphäre ist einmalig nostalgisch in der Stadt. Immerhin existiert die Kakaostube schon seit 1895. Wer keinen Kakao mag, muss nicht verzagen, Kaffee und Tee werden auch gereicht. Ständehausstraße 2-3, Tel. 0511 304100, Di-Sa 9.30-18.30 Uhr, www.hollaendische-kakao-stube.de

Markthalle

Der Bauch von Hannover wird sie auch genannt und tatsächlich bietet die Markthalle ein Sammelsurium von Köstlichkeiten. Immerhin zählt Hannover zu den Städten mit dem größten Multi-Kulti-Anteil gemessen an der Zahl der Einwohner und das merkt man spätestens hier am kulinarischen Angebot. Ob frisch gepresste Säfte, spanische Paella, frischer Nordseefisch oder deftiges Fleisch – es bleibt kein Wunsch offen. Wer sich noch mit Spezialitäten wie Gemüse oder frischen Fisch für die Camperküche eindecken will, ist hier ebenso richtig. Man kann aber auch von Stand zu Stand schlemmen und dabei Sehen und Gesehenwerden zelebrieren. Karmarschstraße 49, Tel. 0511 341410, www.markthalle-in-hannover.de

Lister Meile

Eine Shoppingmeile in Hannover, die nicht die austauschbaren Ketten bietet? Auf zur Lister Meile! Dort reihen sich kleine, oftmals inhabergeführte Geschäfte aneinander und verkaufen von Designgegenständen über Regenschirme, Hüte, Schmuck oder englische Lebensmittel viele Dinge, die man sonst nicht so häufig in den Innenstädten findet. Besonders schön ist anschließend ein Milchkaffee im Café Lulu am Wedekindplatz unter den herrlichen Bäumen.

CIVD: Mehr als 100 000 neue Freizeitmobile

Messe Stuttgart CMT Caravan- und Wohnmobile: Foto: von Kapff

Hinter der Caravaningbranche liegt ein außerordentlich erfolgreiches Jahr, wie Hermann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD), auf der digitalen Pressekonferenz des Branchenverbandes verkündete. 2020 wurden in Deutschland erstmals über 100.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Die deutsche Caravaningbranche setze mit neuen und gebrauchten Reisemobilen und Caravans sowie mit Zubehör den Rekordwert von 12,5 Mrd. Euro um. Produktion und Export von deutschen Freizeitfahrzeugen gingen hingegen aufgrund der Corona-Pandemie zurück, dürften 2021 jedoch wieder steigen.

www.civd.de

Trotz Corona: Camping-Rekord 2020

Wintercamping auf dem Campingplatz Allweglehen in Berchtesgaden. Foto: Camping Allweglehen

Die Camping-Branche eilt trotz Corona von Rekord zu Rekord. So lagen die Übernachtungen auf Campingplätzen im Jahr 2020 nur gut fünf Prozent hinter dem Rekordjahr 2019 liegen, während die gesamte Tourismusbranche mit Einbußen von rund 40 Prozent kämpfte. Das Jahresergebnis 2020 nimmt mit über 34 Millionen Übernachtungen nach den zwei Rekordjahren 2018 und 2019 den dritten Platz der Campinggeschichte ein, erklärt der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVDC). Unter deutschen Gästen war Campingurlaub im eigenen Land dazu so beliebt wie noch nie zuvor – die neue Spitzenzahl von knapp 32 Millionen Inlandsübernachtungen bestätigt die Attraktivität von Campingtourismus und wirft neue Potenziale für die Saison 2021 auf. 


Auch im internationalen Vergleich liegt Camping in Deutschland weit vorn. Lediglich die Nachbarn Tschechien (- 3 Prozent), Dänemark (- 3 Prozent) und die Niederlande (- 4 Prozent) konnten bis November 2020 ein ähnliches Ergebnis bei den Übernachtungen erzielen. Auch Österreich schnitt mit einem Rückgang von 12,6 Prozent vergleichsweise gut ab. Andere, beliebte Urlaubsländer wie Spanien, Kroatien und Italien hatten hingegen mit Einbußen von rund 50 Prozent zu kämpfen. Den fehlenden internationalen Campingtourismus spürten aber auch die deutschen Campingplätze: Es konnten lediglich rund 2,2 Mio. Übernachtungen ausländischer Gäste verzeichnet werden, dies entspricht einem Rückgang von über 53 Prozent und einem historischen Tiefstwert. 

So vielfältig wie Camping in Deutschland ist, so differenziert fielen auch die Übernachtungszahlen der einzelnen Bundesländer aus. Als beliebte Urlaubsziele im Jahr 2020 galten die Länder Schleswig-Holstein (+10,0 Prozent), Brandenburg (+10,5 Prozent , Mecklenburg-Vorpommern (+10,8 Prozent  und Sachsen (+15,7 Prozent . Das mit Abstand größte Übernachtungsplus konnte Sachsen-Anhalt mit einem Zuwachs von 24,9 Prozent verzeichnen. Doch nicht alle Länder profitierten im Jahr 2020 von einem Übernachtungsplus. Die stärksten Einbußen mussten das Saarland (-22,6 Prozent , Thüringen (-15,1 Prozent  und Baden-Württemberg (-15 Prozent  hinnehmen. Auch in den restlichen Bundesländern konnte das starke Vorjahr 2019 in den Übernachtungszahlen nicht übertroffen werden. 

Wie beliebt wird Camping im Jahr 2021 sein? Eine Prognose für 2021 gestaltet sich in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Saisonstarts 2021 schwierig. „Insofern die Camping- und Wohnmobilstellplätze hierzulande ab Ostern öffnen können und es keine innerdeutschen Reiseeinschränkungen bis zum Winter gibt, ist ein neuer Übernachtungsrekord möglich. Das Jahr 2020 hat gezeigt – Camping ist als Urlaubsform auch in Pandemiezeiten mit dem notwendigen Abstand realisierbar und bleibt eine verhältnismäßig sichere und autarke Urlaubsform“, meint Dr. Gunter Riechey, Präsident des BVCD. 

Link: www.bvcd.de

Royales Campingmuseum: Wasserschloss Egeskov öffnet

Auf dem dänischen Schloss Egeskov öffnet ein Campingmuseum.

In den Ausstellungsräumen rund um das Wasserschloss Egeskov auf Fyn eröffnet im Frühjahr Europas erstes Camping Outdoor Museum. Schlossherr Graf Michael Ahlefeldt-Laurvig-Bille konzipierte die Ausstellung mit einer großen Anzahl verschiedener Wohnwagen und Wohnmobile in Zusammenarbeit mit Dansk Camping Union, Dänemarks größtem Campingverband. Im Fokus des Museums steht neben der Geschichte des Campens auch die Vermittlung des Freiheits- und Zusammengehörigkeitsgefühls, das mit dieser naturnahen Urlaubsform verbunden ist. Graf Michael Ahlefeldt-Laurvig-Bille besitzt eine ausgeprägte Sammelleidenschaft und so umfasst Schloss Egeskov bereits ein Oldtimermuseum, ein Falck Museum und Ausstellungen zu Mode, Mensch und Technik. Schloss Egeskov mit seiner weitläufigen Gartenanlage und seinem großen Outdoor-Spielplatz zählt jährlich rund 250.000 Besucher.