Corona zum Trotz: Wohnmobil-Zulassungen steigen

Die Zulassungszahlen von Wohnmobilen steigen kontinuierlich.Die Zulassungszahlen von Wohnmobilen steigen kontinuierlich.

Wer hätte das vor Jahren gedacht: Reisen mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen erlebt nach langen Jahren, als Campingurlaub vielen zu altbacken erschien, einen weiteren Boom. Schon in den vergangenen drei Jahren kamen die Hersteller von Wohnmobilen oder Wohnwägen kaum mehr nach mit der Produktion. Doch Corona gab dem Trend zum Camping einen zusätzlichen Schub. Erstmals wurden im Mai 2020, also mitten in der Corona-Pandemie, mehr als 10 000 Wohnmobile neu zugelassen. Fast, als wäre es eine Trotzreaktion auf Corona.

Neue Wohnmobile bieten deutlich mehr Komfort als Oldtimer.
Neue Wohnmobile bieten deutlich mehr Komfort als Oldtimer.

Es kann eng werden auf dem Campingplatz

Einerseits ist die Entwicklung erfreulich, da ein Campingurlaub nachhaltigeres Reisen als der Urlaub mit Fluganreise bedingt. Andererseits könnte es auf den Campingplätzen gerade in Deutschland, Österreich, Italien oder Kroatien bald wirklich eng werden. Dass mit abnehmenden Kapazitäten die Preise steigen, das war schon in Kroatien in den vergangenen Jahren deutlich zu spüren. Sicher gibt es auch günstigere Campingplätze: Aber ein Stellplatz mit zwei Personen ist in Istrien auch in der Juni-Saison gerade bei den großen Ketten wie Maistra kaum unter 40 Euro zu buchen. Ganz abgesehen von Südtirol, wo es im Sommer 2019 oftmals nicht möglich war, einen Campingplatz-Stellplatz zu bekommen: Es war schlichtweg alles ausgebucht.

Die neuen Zulassungszahlen: Mai 2020

Nun aber weiter zu den Zulassungszahlen, die der Camping-Industrie-Verband am 10. Juni veröffentlicht hat. Die Pressemitteilung des Verbandes wird auf unserem Blog leicht gekürzt, aber inhaltlich unverändert veröffentlicht:

„Die Begeisterung der Deutschen für Urlaub mit Reisemobil und Caravan ebbt auch in
der Corona-Krise nicht ab. Die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen stiegen im Mai
um fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf über 14.000 Fahrzeuge. Um
über 30 Prozent kletterten die Neuzulassungen von Reisemobilen. Mit mehr als 10.000
neuzugelassenen Fahrzeugen ist der Mai der beste Monat der Branchengeschichte für
dieses Segment. Die Caravan-Neuzulassungen sanken hingegen um rund 16 Prozent,
dennoch ist die Branche optimistisch für die kommenden Monate.

Was ist der Caravaning Industrie Verband (CIVD)?

Der Caravaning Industrie Verband ist die Interessenvertretung des industriellen Zweigs der deutschen Caravaningbranche. Zu seinen Mitgliedern zählen neben deutschen und europäischen Herstellern von Caravans und Reisemobilen auch zahlreiche Unternehmen der Zulieferindustrie, Dienstleister sowie öffentliche Institutionen und Verbände. Der 1962 gegründete Verband vertritt alle Belange der deutschen Caravaningindustrie gegenüber der nationalen und europäischen Politik und ihren Behörden und Institutionen. Darüber hinaus ist der CIVD ideeller Träger der weltweit größten Messe für Freizeitfahrzeuge – dem CARAVANSALON in Düsseldorf.

Urlaub mit Reisemobil und Caravan erlebte in den vergangenen Jahren eine nie
dagewesene Popularität und das Interesse ebbt auch trotz der Corona-Krise nicht ab.
Mit den Lockerungen der Kontakt- und Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie steigen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen wieder deutlich
an. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 14.073 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen.

Das sind 15,9 Prozent mehr als im Mai 2019 und ein neuer Rekordwert für den Wonne-
Monat. Ende März musste der Kfz-Handel wegen der Corona-Pandemie vorübergehend
schließen, was zu einem drastischen Einbruch der Neuzulassungen geführt hatte. „Nun
sehen wir einen starken und erwarteten Nachhol-Effekt“, sagt Daniel Onggowinarso,
Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD).

Neuzulassungen für Campingfahrzeugen nehmen weiter zu.
Neuzulassungen für Campingfahrzeugen nehmen weiter zu.

Deutliches Minus bei den Caravans

Die Reisemobilneuzulassungen legten um kräftige 31,7 Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat zu. Mit 10.674 neu zugelassene Fahrzeuge erlebten sie den besten
Monat in ihrer Geschichte. Die Neuzulassungen von Caravans sanken hingegen um 15,8
Prozent gegenüber dem herausragenden Mai des Vorjahres (bestes Ergebnis seit 2001) auf 3.399 Fahrzeuge. Die schwächere Performance des Caravanmarktes hat aus Sicht
des Branchenverbandes vor allem zwei Ursachen: „Caravans sind konjunktur-sensibler
und aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Ungewissheit halten sich einige
Interessenten noch zurück. Zudem hatte die wichtigste Käufergruppe, Familien, wegen
geschlossener Schulen und Kindergärten oftmals mit praktischen Problemen im Alltag
zu kämpfen und daher noch keine Möglichkeit, ein Fahrzeug zu erwerben“, erklärt
Onggowinarso. „Aus diesen Gründen dürfte der Nachholeffekt bei Caravans wohl etwas
später und langsamer einsetzen“, ist der CIVD-Geschäftsführer dennoch optimistisch.

Trotz oder wegen Corona?


Durch das gute Mai-Ergebnis ist die Caravaningbranche wieder weitgehend in der Spur,
um an den Wachstumskurs der Vorjahre anzuknüpfen. Seit Jahresbeginn wurden in
Deutschland insgesamt 41.713 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind zwar 5,2
Prozent weniger als im selben Zeitraum des Rekordjahres 2019, doch 8,3 Prozent mehr
als im starken Jahr 2018. Die Neuzulassungen von Reisemobilen (30.473 Fahrzeuge)
liegen in den ersten fünf Monaten trotz der Corona-Krise gegenüber dem Vorjahr sogar
2,1 Prozent vorne. Die Branche erwartet auch in den kommenden Monaten eine hohe
Nachfrage.

Caravaning ist die sicherste Reiseform

„Caravaning ist in diesen Zeiten eine der sichersten Urlaubsformen, da man
mit einem Freizeitfahrzeug nur mit Personen des eigenen Haushaltes verreist und durch eigene Schlaf-, Wohn-, Koch- und Sanitärmöglichkeiten weitestgehend autark und praktisch überall zu Hause ist. Daher sehen wir, dass sich viele zusätzliche Kunden für Kauf oder Miete eines Reisemobils oder Caravans interessieren“, so Onggowinarso.“

Quelle: www.civd.de

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