Kurztrip Elbsandsteingebirge

Elbsandsteingebirge BasteiElbsandsteingebirge Bastei

Es gibt in Deutschland Ziele, die man einmal im Leben gesehen haben sollte. Neuschwanstein, klar. Die Mauerreste in Berlin ebenfalls, ganz sicher aber auch das Elbsandsteingebirge und die Bastei ganz in der Nähe von Dresden. Ideal für einen entspannten Kurztrip – mit teils irritierenden Erlebnissen.

Blick auf Burg Königstein vom Camping an der Elbe aus. Elbsandsteingebirge und Bastei sind ganz in der Nähe.
Blick auf Burg Königstein vom Camping an der Elbe aus. Elbsandsteingebirge und Bastei sind ganz in der Nähe.

Festung Königstein beeindruckt

Ein sehr guter Startpunkt ist Königstein. Das liegt nicht nur an dem gleichnamigen Campingplatz, der ein bisschen außerhalb des Städtchens direkt in den Elbwiesen zu finden ist, sondern auch an der Festung Königstein. Wer glaubt, einfach wieder nur eine weitere Burg besichtigen zu können, wird positiv überrascht. Das Plateau der Burg erstreckt sich über die Größe von 13 Fußballfeldern, beherbergt mehrere moderne Ausstellungen, die sich wirklich lohnen und nicht in uninteressanten Details verharren. Perfekt eigentlich für Regentage. Allerdings muss man dann auf die grandiose Aussicht über die gesamte Region verzichten, und das wäre wirklich schade.

Blick auf die Festung Königstein. Unterwegs im Elbsandsteingebirge bei Dresden. Foto: Gerhard von Kapff
Blick auf die Festung Königstein. Unterwegs im Elbsandsteingebirge bei Dresden. Foto: Gerhard von Kapff

Grandiose Aussicht über die Region

Denn der Blick auf die schroffen Felsformationen der sächsischen Schweiz und die Elbe sind so traumhaft schön, dass man auf dem 1,7 Kilometer langen Panoramaweg entlang der Ringmauern gerne immer wieder stehen bleibt oder sich auf einer der Bänke ein Päuschen mit Aussicht gönnt. Wunderbar, dass auch die Wirtschaft der Burg ganz verschieden gestaltete Außenbereiche anbietet, in denen wohl jeder ein ruhiges Plätzchen findet.

Wer von Ruhe spricht, muss wie meist an den interessantesten Orten des Tourismus, in der Vor- oder Nachsaison anreisen. Die Campingplätze sind halbleer, auf der Bastei und eben auch der Festung Königstein herrscht zwar reges Kommen und Gehen, aber kein Massenauflauf. Für die Bastei würden wir einen halben Tag Aufenthalt einberechnen – das hängt mit der Anfahrt zusammen, dem eventuellen Übersetzen über die Elbe und dem etwas länger dauernden, aber lohnenden Aufstieg durch die Schwedenlöcher. Die Festung Königstein ist schon ein anderes Kaliber – vor allem, wenn man die digital sehr gut aufbereiteten Ausstellungen ansehen will.

Pirna bietet mehr als Königstein

Nun aber zu den Punkten, die gegen Königstein als Basisstation für den Besuch der Region sprechen oder uns ein wenig irritiert haben. So ist Königstein zwar recht zentral gelegen. Abends aber ist es vor allem in der Vorsaison nahezu tot. Einige Lokale sind gar nicht geöffnet, manche (wie das spanische Restaurant) nur bis 17 Uhr, andere haben um 21 Uhr Küchenschluss. Die Preise sind vor allem dort, wo Touristen zu erwarten sind, teils einer Großstadt würdig. Städte wie das nahe Pirna dagegen bieten vor allem für Gäste, die Abends noch ein wenig Bummeln gehen oder sich unter Menschen aufhalten wollen, deutlich mehr Leben.

Teils ruppig-lustlose Gastgeber

Tatsächlich fast schon erschütternd war die Lust und Laune, mit der nicht nur ins Königstein viele im Fremdenverkehr arbeitende Menschen ihren Gästen entgegentreten. Das geht beim Eisverkäufer los, der belehrt, dass er eine Waffel für ein To-Go-Eis im Becher nur ausnahmsweise herausrückt – Waffeln sind nur für die sitzenden Gäste vorgesehen. Weiter geht es beim Inhaber eines griechischen Lokals, der nachmittags dringend rät, zu reservieren, um Abends überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Abends allerdings ist das Lokal so leer wie stets auch in den Tagen danach.

Distanzierte Höflichkeit

Generell die Lokale: Man freut sich irgendwann, auf eine Bedienung zu treffen, die Spaß an ihrem Job zu haben scheint oder einfach nett ist. Solide, aber distanzierte Höflichkeit ist eher der Standard, teils bekommt man aber auch wortlos die Karten auf den Tisch gelegt oder wird so mufflig bedient, dass man sich fragt, was man nun eigentlich falsch gemacht hat. Auf sein Getränk mal eine Viertelstunde zu warten, ist meist leider eher Standard als die Ausnahme. Seltsam, eigentlich leben diese Menschen vom Fremdenverkehr.

Es gibt aber auch ganz andere…

Davon allerdings sollte man sich seinen Aufenthalt nicht verdrießen lassen. Es gibt auch wirklich nette und leidenschaftliche Wirte oder Bedienungen (das ganz ausgezeichnete spanische Tapas-Lokal Malaga in Pirna mit wunderbar netten Wirtsleuten und Bedienungen ist so ein Beispiel), und etliche Mitarbeiter in Museen oder an Ticketschaltern sind so ungewöhnlich nett und charmant, dass sie die negativen Eindrücke beiseite rücken lassen.

Blick auf Burg Königstein vom Camping an der Elbe aus. Elbsandsteingebirge und Bastei sind ganz in der Nähe.
Blick auf Burg Königstein vom Camping an der Elbe aus. Elbsandsteingebirge und Bastei sind ganz in der Nähe.

Camping Königstein

Kurz noch eine Info zum Camping Königstein: Wir kamen in der Vorsaison mit zwei Personen und einem Wohnmobil auf einem wunderschönen Stellplatz direkt an der Elbe auf einen Preis von 28 Euro. Nicht enthalten sind Strom, Frischwasser und warme Duschen.

Infos: Festung Königstein. www.festung-koenigstein.de/de/willkommen.html

Camping Königstein: camping-koenigstein.de

Tipps vor der Abfahrt:

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