Frankreich mit dem Wohnmobil

Frankreich mit dem Wohnmobil, Tipps und Stellplätze

Mit dem Wohnmobil nach Frankreich? Das ist immer eine gute Idee. Es gibt allerdings einiges, was du vorher wissen solltest. Tipps für Maut, Stellplätze und Campingplätze.

1. Wohnmobilfreundliches Frankreich

Die Franzosen mögen Camping und sind extrem wohnmobilfreundlich. Frankreich verfügt über das größte und dichteste Netz an Stellplätzen in Europa. An den schönsten Stellen gibt es Stellplätze, etwa in der Normadie unter den weißen Felsen. Fast jede größere Gemeinde hat einen Campingplatz und ein dichtes Netz an Versorgungsstationen überzieht das Land, an vielen Autobahnraststätten kann man seine Toilette entsorgen oder Wasser nachtanken. Schilder an den Autobahnen weise darauf hin. An einigen Stationen muss man eine kleine Gebühr bezahlen, an anderen ist es kostenlos.

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2. Ver-/ und Entsorgung der Wohnmobile

Fast jede größere Gemeinde hat zudem eine Ver- und Entsorgungsstation für die Camper, sie sind ausgeschildert.

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3. Wildcampen in Frankreich

Wildcampen ist in Frankreich verboten und wird mit Geldstrafen geahndet. Es sind einfach zu viele Menschen mit Wohnmobilen unterwegs und deswegen kontrollieren die Franzosen grade an touristischen Hotspots sehr genau. Es gibt aber in etlichen Gemeinden Stellen, an denen Wohnmobile geduldet sind und kostenlos stehen dürfen, meistens befinden sie sich direkt in der Nähe der ausgeschilderten Versorgungsmöglichkeiten. Wer sich dort hinstellt, macht nichts verkehrt. Wer Geld sparen und nicht auf einem Parkplatz stehen will, kann aber auch die Municipal-Campingplätze wählen.

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4. Camping Municipale in Frankreich

Fast jede Gemeinde in Frankreich hat einen Campingplatz, den sogenannten Camping Municipale, den städtischen. Bei vielen (anspruchsvollen) Campern sind diese Plätze oftmals in Verruf, weil sie oftmals sehr einfachen Standard bieten. Ich verstehe diese Ansicht überhaupt nicht, denn ich finde einen Municipal eine viel bessere Alternative als einen Stellplatz. Warum? Die Municipal-Plätze liegen meistens sehr, sehr schön und ich liebe das Campen vor allem, weil man oftmals in 1a-Lage wohnen und übernachten kann. Zudem gibt es auf den Municipal-Plätzen oft naturverbundene Plätze mit Bäumen, Hecken und einfachem, schönen Ambiente, ich habe Platz um mich herrum und nicht diese Parkplatz-Atmosphäre. Dieses Stück Privatspähre finde ich grade beim Reisen mit Kindern sehr wichtig.

Außerdem sind diese Plätze enorm günstig, man zahlt selten mehr als 8-12 € pro Nacht.

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Ich persönlich mag diese stylischen Campingplätze mit Schwimmbad hier und Animation da überhaupt nicht, sie sind mir zu laut und zu partylastig. Auf den Municipales ist es oft sehr ruhig. Der Nachteil aber: Man findet die Plätze kaum in Campingführern und schon gar nicht im Internet. Wer reservieren möchte, muss oftmals französisch sprechen, das sind ganz schön viele Barrieren, um dort einen Platz zu buchen. Eine Übersicht über die Municipal-Plätze gibt es hier.

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5. Wohnmobile und Maut – Überraschungen an der Péage

Frankreich kostet Autobahnmaut, klar. Mit dem Auto war es aber nie so, dass es meine Reisekasse überforderte. Mit dem Wohnmobil hingegen erlebt man schnell Überraschungen, denn da verdoppeln sich gerne einmal die Mautkosten eines normalen PKW. Den Grund dafür erklärte mir ein Franzose auf dem Campingplatz: Wohnmobile, vor allem hohe, etwa mit Alkoven, gelten als LKW, werden per Laser nach Höhe gemessen und zahlen den vollen LKW-Maut. Das kann das Doppelte bis manchmal sogar das Dreifache des normalen Satzes sein.

Tipp: Besser vorher über die Mautgebühren informieren und die Strecken genau planen, die Nationalstraßen sind manchmal viel schöner und kosten nicht viel mehr Zeit. Hier gibt es eine schöne Übersicht, wie sich das mit der Maut in Frankreich für Wohnmobile verhält. Einen Mautrechner gibt es hier (auf Englisch) oder beim ADAC.

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6. Spritpreise in Frankreich

Mein Wohnmobil fährt mit Diesel und da lag ich in diesem Sommer immer irgendwie bei 1,40 € pro Liter, mal mehr und manchmal sogar 1,20 €. Generell aber kann man sagen, dass die Spritpreise etwas höher sind als in Deutschland

Übersetzer: Spritsorten Frankreich

  • Diesel heißt auf Französisch Gazole.
  • Benzin heißt Essence / Benzine sans plomb.
  • Super Plus wird meist SP98 abgekürzt
  • einfaches Super heißt SP95
  • Super E10 heißt in Frankreich E10 & SP95
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7. Tanken in Frankreich

Ein derart dichtes Netz an Tankstellen wie in Deutschland ist im dünnbesiedelten Frankreich nicht zu finden. Oftmals befinden sich die Tankstellen als Selbstbedienungsanlagen auf dem Gelände der großen Supermärkte, dort ist der Sprit auch meistens am günstigsten. An diesen Selbstbedienungstankstellen kannst du einfach mit Karte bezahlen. Auf den Autobahnen würde ich immer eine Tankstelle vorher tanken gehen als in Deutschland, denn es kann sein, dass sich der Weg zur nächsten Tankstelle doch etwas hinzieht. Außerdem ist Frankreich an vielen Stellen sehr bergig, was zusätzlich Sprit frisst.

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8. Wohnmobilstellplätze finden

Wer in Frankreich Wohnmobilstellplätze finden möchte, kann natürlich die bekannten Apps bemühen – oder aber das Touristenamt. Die Tourist-Information hat oftmals schöne Karten, auf denen nicht nur die Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind, sondern auch die Stellplätze und die Versorgungsstationen. Manche Gemeinden haben eigene Stellplätze, die mit folgender Beschriftung ausgewiesen sind: „Camping reglementé – s’adresser à la mairie” – das heißt, man darf wild campen, wenn man sich bei der Gemeinde gemeldet hat und einen Platz zugewiesen bekommen hat.

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9. Straßen und Verkehrsregeln in Frankreich

In Frankreich muss, wie in Deutschland auch, immer eine Warnweste ebenso wie ein Alkoholtester im Gepäck sein. Die Promillegrenze liegt bei 0,5 Prozent, Bußgelder sind extrem hoch. Übrigens bestrafen die Franzosen auch das Rauchen im Auto, wenn unter 18-Jährige dabei sind.

Die Straßen in Frankreich sind in einigen Gebieten extrem eng, oftmals wachsen auch Hecken eng an der Straße, was die Fenster des Womos schnell verkratzt. Grade in Dörfern sind die Straßen extrem eng und oftmals auch zugeparkt, da heißt es, ganz dolle aufpassen, dass man den anderen Autos den Rückspiegel nicht abfährt.

Für die großen Wohnmobile, die mehr als 7,5 t wiegen, gelten in Frankreich Fahrverbote. Die großen Wohnmobile dürfen meistens nicht am Wochenende fahren, also Samstag und Sonntag.

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10. Überladung des Wohnmobils

Wie in jedem anderen Land auch, dürfen in Frankreich überladene Wohnmobile nicht fahren. Es wird zwar nicht so häufig kontrolliert wie in anderen Ländern, doch Kontrollen gibt es. Dabei gibt es eine Toleranzgrenze von 5 Prozent. Wer sein Womo mit bis zu 5 Prozent überladen hat, zahlt ein Bußgeld von rund 135 €, darf dann aber weiterfahren. Wer mehr überlädt, dem werden die Papiere entzogen und die Weiterfahrt untersagt, bis es dem zulässigen Gewicht entspricht.

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11. Schöne Routen in Frankreich

Frankreich ist fast überall schön – finde ich. Deswegen ist es schwer, die schönsten Routen aufzuzählen. Lohnenswert ist aber sicherlich eine Tour entlang der Küste der Normandie, weil die weißen Felsen dort so spektakulär sind und es viele Stellplätze gibt. Ebenso mag ich die Bretagne, nur leider ist es wirklich ein echtes Stück zu fahren. Wenn es nicht unbedingt Meer sein muss, finde ich auch französische Flüsse toll. Die Route an der Loire ist der Klassiker, ich aber finde, dass es entlang anderer Flüsse ebenso schön ist, wie wäre es, mit einer Tour entlang der Dordogne?

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