Internet im Wohnmobil – wie geht das? Grade Anfänger stellen sich diese Frage immer wieder. Es gibt viele Möglichkeiten, dass du auch unterwegs nicht auf Apps und E-Mails verzichten musst.
So kriegst du Internet ins Wohnmobil
Die Möglichkeiten, Internet ins Wohnmobil zu legen, sind sehr vielfälltig. Es geht von günstig und ohne Zusatzaufwand bis hin zu technischem Equipment, das schnell den vierstelligen Bereich erreicht. Als erstes sollte man sich immer überlegen, wofür man das Internet im Wohnmobil braucht. Muss man dort arbeiten, lohnt es sich, in Technik zu investieren. Fährt man aber in den meisten Fällen mit der Familie in die Ferien, kann es auch befreiend sein, aufs Internet bewusst zu verzichten und nervzehrende Streits im Medienzeiten sind oftmals gleich im Keim erstickt, wenn es gar kein Netz gibt. Am Anfang steht also die Frage: Wofür genau brauche ich das Internet denn? Und brauche ich es wirklich, oder kann ich mir mit Offlinekarten, mobilen Daten und W-Lan aushelfen? Seit dem Wegfall der Roaming-Gebühren 2017 macht es zudem keinen Unterschied, ob ich im EU-Ausland über mein Handy surfe oder nicht.
W-Lan unterwegs nutzen
Die gängigste Variante ist es, sich auf das W-Lan bei Campingplätzen, Tankstellen oder in Restaurants zu verlassen. Aber das ist nicht wirklich eine gute Variante, denn dann sitzen erstens alle beim Pizzaessen über den Handies, anstatt sich zu unterhalten. Sich auf das W-Lan der Campingplätze zu verlassen, ist keine gute Idee, denn das Signal ist oft schwach und deckt kaum alle Stellplätze ab. Außerdem braucht man das W-Lan vielleicht ja auch tatsächlich im Womo. Nicht nur während der Fahrt, sondern vor allem auf Stellplätzen, die entweder abgelegen oder gar wild sind, braucht man vielleicht doch den Zugriff auf Apps und Co.
Vorteil: Einen Großteil der Zeit ist man offline – das kann grade für Familien mit Kindern ein Segen sein. Zudem kommt mehr Entspannung auf, wenn man die Internetzeiten deutlich einschränkt und einmal „Digital Detox“ macht. Man nimmt den Moment mehr wahr.
Nachteil: Die Leitungen unterwegs sind oftmals lahm, zuden sind öffentliche W-Lans auch immer Sicherheitslücken. Der größte Nachteil aber ist, dass man nicht verlässlich aufs Internet zugreifen kann. Für professionelle Nutzung ist diese Variante nichts.
Lokale SIM-Karte kaufen
Wer außerhalb der EU unterwegs ist, sollte unbedingt über eine lokale SIM-Karte nachdenken, die ins Handy geschoben wird. Es gibt auch einen Surfstick für Laptops und Co, der sinnvoll sein kann. Übrigens gilt der Roaming-Vertrag nur für die Länder der EU und deren Wirtschaftsraum, die Schweiz gehört nicht dazu.
Vorteil: Günstige Variante. Vor allem im außereuropäischen Ausland empfehlenswert. Man hat dann auch noch einen Telefontarif und kann besser Kontakt halten, ohne teure Roaming-Gebühren zahlen zu müssen.
Nachteil: Die Telefonnummer wird gewechselt, das kann viele Kontakte irritieren. Zudem ist der Empfang in vielen Ländern nicht ausreichend gut, als dass es sich zum extensiven Surfen lohnen würde. Für Whats Apps & Co aber reicht es.
LTE-Verstärker/ mobiler W-Lan-Router
Oftmals sind die Funksignale zu schwach und man muss lange warten, bis sich die Daten in die Leitung orgeln. Da wünscht man sich, man könnte an der Geschwindigkeit drehen. Das geht tatsächlich und zwar mit dem LTE-Verstärker. Er wirkt wie ein Verteiler und arbeitet quasi als eigener Router, der die Signale auf bis zu 15 Geräte verteilt. Eine Lösung, die unschlagbar in Preis-Leistungs-Verhältnis ist, denn der LTE-Router kostet zwischen 30 und über 100 Euro und lässt sich sogar in die Tasche stecken, wenn man wandern geht oder in Städten unterwegs ist. Der Router hat oft auch einen SIM-Karten-Slot, an den kann man dann lokale SIM-Karten anschließen und dann einen Hotspot eröffnet. Verstärken lässt sich das Ganze noch mit deiner eigenen LTE-Antenne am Fahrzeug. Der Blog Reisefroh hat hier eine schöner Übersicht über Reiserouter und gibt Tipps zum Einbau der LTE-Antennen.
Vorteil: Die Router sind so klein, dass man sie sogar in den Rucksack stecken kann und damit wandern oder Städte erkunden kann. Es lassen sich sogar lokale (Prepaid-) SIM-Karten dort anschließen. Eigene Hotspots sind zudem sicherer als öffentliche W-Lan-Netze.
Nachteil: Bei mehreren Geräten, die gleichzeitig ein hohes Datenvolumen nutzen, sinkt die Leistung und es dauert oftmals länger, bis die Daten ankommen. Zudem ist das Gerät abhängig von den LTE-Signalen, was in einsamen Gegenden auch nicht weiterhilft.
Internet via Satelit
Wer Geld in die Hand nehmen will, kauft sich für das Womo eine Satelliteten-Antenne. Damit ist garantiert, auch an abgelegenen Ecken im Internet surfen zu können, allerdings ist dieses auch die teuerste Variante, die immer in den vierstelligen Bereich geht. Sie lohnt sich für Menschen, die das Internet beruflich nutzen und ein großes Datenvolumen brauchen, etwa für Uploads von großen Dateien oder aber auch für Menschen, die an entlegenen Ecken mobil surfen möchten.
Vorteil: Gute Internetverbindung, auf die man sich verlassen kann. Tarif ist garantiert und es gibt keine Überraschungen, denn es wird monatlich abgerechnet.
Nachteil: Eine Investition, die ins Geld geht und leicht einige Tausend Euro verschlingen kann. Zudem lässt sich die Schüssel nicht immer so einfach am Fahrzeug montieren und als externes Gestände frisst sie eventuell Stauraum. Sie ist zudem sperrig und schwer.